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Gerd Schmidt, Tierhilfe Adlmannsberg und Tierschutzverein Neuburg

Vom Pilot zum Vogelschützer

Erst flog er mit einer „Phantom“ durch die Luft – in zweiter Karriere kümmert er sich um Wildvögel und andere hilfsbedürftige Tiere: Gerd Schmidt war 25 Jahre lang Pilot in einem Jagdgeschwader der Bundeswehr, inzwischen leitet er ehrenamtlich seit mehr als 30 Jahren den Tierschutzverein Neuburg-Schrobenhausen. Sein jüngstes Projekt ist die Tierhilfe Adlmannsberg, wo neben alten gebrechlichen Hunden und Katzen vor allem in Not geratene Wildtiere aufgenommen werden. 200 Vögel und zahlreiche Eichhörnchen bekamen letzten Winter hier ein Zuhause. Stadttauben erholen sich von Giftanschlägen und Krankheiten aus der Stadt. Und pflegebedürftige Wildvögel finden ihr Nest oder ihren Horst in dem Ort, der gar nicht so weit weg liegt vom Fliegerhorst Neuburg. Eben da, wo Gerd Schmidt in seinem früheren Arbeitsleben herumschwirrte.

Schmidts Igel

Um einen verletzten Igel macht sich der ehemalige Jagdpilot besonders große Sorgen: Diesem wurde von einem Mähroboter die Nase abgesäbelt, als wäre sie ein Grashalm. Die schrecklichen Unfälle mit den automatischen Mähern passieren übrigens so häufig, dass Gerd Schmidt auf die Gefahr aufmerksam machen möchte: Mähroboter sind Schlachtmaschinen für Igel und andere bodennahe Tiere. Seine große Bitte: Schieben Sie eine normale Mähmaschine vorsichtig über den Rasen! Das ist natürlich anstrengender, als die Arbeit einem Roboter zu überlassen. Aber sorgt für eine gute Figur – und intakte Körperteile bei den Igeln.

Es begann auf einem Bauernhof

Gerd Schmidt wuchs auf dem Hof seines Vaters auf. Und es gab auch Rinder. Immer wenn wieder einmal Schlachttag war, verkroch sich der kleine Gerd. Später übernahm sein großer der Bruder den Hof. Und auch er konnte es irgendwann nicht mehr aushalten, dass die Bullen abgeholt wurden. Die Rinderhaltung wurde aufgegeben.

Mit einer solchen Sozialisation konnte Gerd Schmidt wohl nicht anders als eine Frau zu heiraten, die ebenfalls ein großes Herz für Tiere hatte. Beide traten erst nur als einfache Mitglieder in den Tierschutzverein Neuburg-Schrobenhausen ein. Ihr Einsatz beschränkte sich auf die Spaziergänge mit dem alten Doggen-Rüden Porli. Doch eines Tages traf Gerd Schmidt auf die weinende Leiterin des Vereins: Wegen Mitgliederschwunds, Schulden und Problemen mit lärmempfindlichen Nachbarn sollte das Tierheim geschlossen werden. Da kamen die Talente des ehemaligen Piloten gerade recht. Eine außerordentliche Versammlung wurde einberufen – und innerhalb von zehn Minuten war Gerd Schmitt Vorsitzender des Vereins.

Das ist er bis heute. Und kämpft nun auch in dem 2015 geerbten Anwesen „Am Adlmannsberg“ in Ingolstadt: Erstens mit der Bausubstanz des Hauses. Zweitens – wieder einmal – gegen Nachbarn, denen das Projekt nicht gefällt. Dabei machen die Tiere von Adlmannsberg kaum Lärm. Ironischerweise sind hier nur Tiere untergebracht, die aufgrund ihrer früheren Erlebnisse selbst Ruhe brauchen. Gerd Schmidt wird auch diesmal wieder eine Lösung finden.

Die Tierhilfe Adlmannsberg als Zweigstelle des Tierheims in Neuburg-Schrobenhausen setzt die Unterstützung der Jackl Stiftung für den weiteren Ausbau der Wildtierstation ein.

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